Aus dem Inhalt:
Die
Prozeßautomatisierung
ist eines der wichtigsten Anwendungsgebiete
der Informatik. Viele interessante Probleme der Informatik haben
besondere Bedeutung in diesem Bereich z.B. Koordinierung,
Echtzeitproblematik, Kommunikation, Internet, Embedded Systems, Interrupt- und
Prioritätenbehandlung, E/A-Steuerung oder Zuverlässigkeit.
Ziel der Vorlesung ist es einerseits in die Begriffswelt und die
Aufgabenstellung der Prozeßautomatisierung und die
unterschiedlichen Fachgebiete, in denen automatisiert wird,
einzuführen und andererseits spezielle Betriebssysteme,
Programmiersprachen, Hardware und Peripherie für die
Prozessautomatisierung und deren Anwendung zur
Lösung typischer Aufgabenstellungen kennenzulernen.
Dabei werden Anwendungsbeispiele aus den unterschiedlichsten
Fachgebieten eingestreut: Heizungsanlage, Wäscherei, Chemieanlage, chemischer Reaktor, Embedded Systems im KFZ, moderne Schienenfahrzeuge (z.B. ICE), Dampferzeuger, um nur einige zu nennen.
Die Vorlesung besteht aus zwei Teilen:
Im ersten Teil werden die grundlegenden Konzepte, Strukturen und die Peripherie von Prozessautomatisierungssystemen vorgestellt und in Echtzeitbetriebssysteme, Prozessprogrammiersprachen und die Echtzeitprogammierung eingeführt, wobei auch auf die Softwareentwicklung in der Prozessautomatisierung mit Hilfe von von UML eingegangen wird.
Im zweiten Teil soll die bisherige Sicht auf die
Automatisierungstechnik mit umfangreicheren Beispielen aus der Praxis vertieft werden.
Dieser Aufgaben nimmt sich der 2. Dozent an, der als Regelungs- und
Antriebstechniker jeweils mehrere Jahre im Kesselbau und der
Software-Entwicklung von Engineering-Werkzeuge beschäftigt war und heute
in der Grundlagenentwicklung für die Bahntechik tätig ist.
Neben Beispielen für den Einsatz eher klassischer Konzepte, die heute
berechtigtermaßen immer noch ihren Einsatz finden, werden innovative
Methoden zur Signalverarbeitung und zum Entwurf von Reglern
vorgestellt. Die Implementierung und Verwendung auf
digitalen Rechnerplattformen steht hierbei im Vordergrund. Beispiele
aus der Praxis liefern einen konkreten Hintergrund und sollen die Relevanz
der Technologien für moderne Industriegüter verdeutlichen. Neben
Echtzeitaspekten der prozeßnahen Signalverarbeitung wird die Anbindung
dieser Industriegüter ans Internet und die Nutzung der Daten in
der übergeordneten Systemdiagnose, -wartung und -instandhaltung
vorgestellt. Dies geschieht am Beispiel der Konzepte für
moderne Schienenfahrzeuge(z.B. ICE), die klassische dezentrale
Methoden mit übergeordneten modernen Technologien kombinieren.