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Stellungnahme zum Evaluationsergebnis SS2204
Wenn man die Kritikpunkte zusammenfassend betrachtet, dann kann man die Punkte wohl ganz grob so untergliedern:
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Geschmacksfragen: manchen Leuten gefällt der eine oder andere Stil nun mal besser als anderen. Bei effektiv 240 Teilnehmern
(ca. 70 haben sich zumindest auch aus dem Übungsbetrieb mehr oder weniger von Anfang an verabschiedet) wird es natürlich
immer welche geben, denen das eine oder andere nicht so gefällt. Aus der einen oder anderen Kritik kann man aber auch hier
natürlich schon noch was lernen.
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Echte Defizite wo wir in Zukunft unsere Sache besser machen können (und müssen):
Verbesserungsbedarf sehen wir vor allem in den folgenden Gebieten:
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Abstimmung von Vorlesung und Übungen
(und dabei haben wir uns gerade bei diesem Punkt so viel Muehe gegeben - aber irgendwie hat das scheinbar kaum einer
gemerkt :-( .)
Hier haben wir ein ganz grundsätzliches Problem: einerseits wollen wir keine synthetischen, nur am grade aktuellen
Vorlesungsstoff aufgehängten "Progrämmchen" schreiben lassen, sondern Aufgaben stellen, die ganz reale Werkzeuge eines
Betriebssystems nachbauen. Ich denke gerade das ist einfach viel interessanter als z.B. zum n-ten mal irgendwelche
Kreisgraphen zu berechnen. Aber gerade das ist auch das Dilemma. Um da was sinnvolles zu machen, braucht man
doch eine ganze Menge Grundlagenwissen. Damit ist es ganz schön schwierig, eine wirklich gute Abstimmung zwischen einer
Vorlesung mit einem guten roten Faden und Übungen, die von allen Gebieten etwas brauchen, hinzubekommen. Wir arbeiten damit
anders als Algorithmik (im WS 2003/04), wo "kleine Programme" zu erstellen waren (und in SoS2 werden die Programme noch dicker werden!).
Ich denke aber wir können bei der Präsentation in den Tafelübungen den Bezug zum Vorlesungsstoff besser rausarbeiten
und auch in der Vorlesung eine paar mehr Querbezüge rausarbeiten. Die Grundidee ist aber in jedem Fall, dass die Vorlesung
die Grundkonzepte bringt und wir in den Übungen Aufgaben machen, die einige interessante Anwendungen im Kontext dieser
Grundkonzepte deutlich machen.
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Roter Faden in der Vorlesung
den es zweifellos gab, der aber auch bei etlichen nicht so ganz ankam.
Wir müssen beim nächsten mal die Vorlesung ohnehin etwas abspecken - bei einigen Abschnitten haben wir uns ganz einfach
übernommen (z.B. Koroutinen). Dann wir auch Platz für die Themen, die diesmal ganz rausgefallen sind (Dateisystem, Sicherheit).
Wenn man dann noch die einzelnen Theman an einem etwas besser überblickbaren Gesamtbild jeweils aufhängt, kommt der rote
Faden hoffentlich auch besser raus.
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Aufwand in den Übungen
nun gut, gestöhnt haben die Teilnehmer von Systemprogrammierung I auch immer (und das ist schon auch ok so :-) - aber ein
paar Sachen habe ich doch falsch eingeschätzt.
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der Umstieg vom 3. in's 2. Semester:
ich habe unterschätzt, dass es da offenbar doch einen deutlichen Unterschied gibt, wie die
Studierenden die Organisation ihres Studiums so auf der Reihe haben und wie gut sie auch mit heftigen Anforderungen
noch selbstständig klar kommen.
Die "in's kalte Wasser werfen"-Taktik ist damit natürlich problematisch. Wir werden da in Zukunft mehr Anleitung
geben.
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Gegenüber dem Wintersemester haben wir weniger Zeit und wir haben die gleiche Aufgabenzahl durchgezogen - wenn ich das
jetzt im Nachhinein betrachte, dann hat das vom Resultat her zwar recht gut funktioniert, aber ich sehe ein, dass das bei
vielen massiv auf die Zeit für andere Lehrveanstaltungen geschlagen hat und das ist nicht gut.
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- Die malloc-Aufgabe gibt's an der Stelle nicht mehr :-)
(Kommentar aus dem SS2005: wir haben sie nach langer Überlegung
doch wieder fast an der gleichen Stelle gebracht - als Aufgabe 4 -. haben aber die Erläuterungen in den Übungen
erheblich ausführlicher gestaltet. So wie es sich abzeichnet, scheint es deutlich besser zu klappen. Mal sehen wie
die Kommentare ausfallen.)
Zusammenfassen möchte ich sagen, dass wir für die ganze Kritik (auch wenn sie zum Teil schon heftig ausgefallen ist)
wirklich dankbar sind. Die Diskussion über die Punkte half uns auch, die Kritik insgesamt besser einzuschätzen (nachdem die
Online-Eval ja erst seit dem letzten Winter gemacht wird, fehlt uns da auch noch die größere Erfahrung, wie man mit welchen
Aussagen umzugehen hat). Mit den Ergebnissen und den Diskussionen werden wir die Veranstaltung dann hoffentlich beim nächsten
mal viel besser hinbekommen (das kann man dann hoffentlich im nächsten Jahr nachlesen :-) ).
Jürgen Kleinöder
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