Videobearbeitung in Echtzeit, Echtzeitstrategiespiel,
echtzeitfähig - der Begriff Echtzeit ist wohl einer der am
meisten strapazierten Begriffe der Informatik und wird in den verschiedensten
Zusammenhängen benutzt. Diese Vorlesung beschäftigt sich mit dem
Begriff Echtzeit aus der Sicht von Betriebssystemen - was versteht man
eigentlich unter dem Begriff Echtzeit im Betriebssystemumfeld, wo und warum
setzt man sog. Echtzeitbetriebssysteme ein und was zeichnet solche
Echtzeitbetriebssysteme aus?
In dieser Vorlesung geht es darum, die
oben genannten Fragen zu beantworten, indem die grundlegenden Techniken und
Mechanismen vermittelt werden, die man im Betriebssystemumfeld verwendet, um
Echtzeitsysteme und Echtzeitbetriebssysteme zu realisieren. Im
Rahmen dieser Vorlesung werden unter anderem folgende Themen behandelt:
zeitgesteuerte und ereignisgesteuerte Systeme
statische und dynamische Ablaufplanungsverfahren
Fadensynchronisation in Echtzeitbetriebssystemen
Behandlung von periodischen und nicht-periodischen Ereignissen
...
Die Vorlesung [V_EZS] wird mit 2,5 ECTS angerechnet.
In den begleitenden Übungen werden die in der Vorlesung vorgestellten
Techniken bei der Entwicklung eines Echtzeitsystems praktisch umgesetzt.
Die Übung wird in zwei Ausprägungen angeboten:
Grundlegende Übungen [Ü_EZS] (2,5 ETCS)
Erweiterte Übungen [EÜ_EZS] (5 ECTS)
In den Übungen wird der Stoff der Vorlesung praxisorientiert angewendet.
Hierfür setzten wir ab diesem Semester erstmals das weiterverbreitete Echtzeitsystem eCos ein.
Als Zielplatform dient ein eingebettetes System wie es häufig in
industriellen Anwendungen zum Einsatz kommt. Die Entwicklung kann dabei
entweder im CIP-Pool mit Hilfe eines Simulators oder im Labor direkt auf der
Hardware erfolgen. Vorkentnisse in hardwarenaher Programmierung sind nicht erforderlich.
In den Übungsaufgaben werden realistische Beispielanwendungen entwickelt, die die in der
Vorlesung vorgestellten Probleme und Lösungen aufzeigen. So wird beispielsweise die
Echtzeitfähigkeit einer Signalgenerierung/Regelung durch Ausgabe des
Signals sichtbar gemacht. Die Auswertung kann dann mit entsprechenden Werkzeugen (Emulatorumgebung) oder
mit einem Osziloskop (echte Hardware) erfolgen.
Im Verlauf der Übungen wird auch auf spezielle Werkzeuge für die Entwicklung und Analyse von
Echtzeitsystemen eingegangen und so einen möglichst praxisorientierte und fundierten Einblick zu erhalten.
In der Veranstaltung kann u.a. in folgenden Prüfungen verwendet werden:
Bachelor/Master: Modul Echtzeitsysteme mit wahlweise 2.5, 5 oder 7.5 ECTS (abhängig von der belegten Übung)
Diplomstudiengänge (z.B. Informatik, I&K, Mechatronik): Benoteter/unbenoteter Schein, als Teil einer Diplomprüfung (z.B. in Kombination mit Betriebssysteme oder Verteilte
Systeme)
Weitere Informationen zur Prüfung finden sie hier, für
tiefergehende Fragen konsultieren Sie bitte ihre Prüfungsordnung oder das
Prüfungsamt.