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Echtzeitsystemlabor - SS 2009

Hau den Lukas

Die meisten Leute dürften diese Jahrmarktattraktion kennen: der Hau den Lukas. Inzwischen etwas aus der Mode gekommen erfreute sich dieses Gerät früher sehr großer Beliebtheit. Das Prinzip ist ebenso einfach, wie es anscheinend anziehend ist (oder vielleicht auch war): Durch einen gezielten, kräftigen Schlag mit einem Hammer auf das Ende eines Hebels versucht man ein Gewicht, das am anderen Ende des Hebels in einer Führung befestigt ist, zu beschleunigen. Je stärker der Schlag, desto höher die Beschleunigung und umso weiter wird das Gewicht in der Führung nach oben befördert. Das Ziel ist es, mit dem Gewicht eine Glocke zu erreichen, die am Ende der Führung befestigt ist.

Auch an unserem Lehrstuhl ist ein Gerät entstanden (vielen Dank an Daniel), das einem solchen Hau den Lukas sehr ähnlich ist, gewissermaßen eine elektronische Variante eines Hau den Lukas. Im Gegensatz zum traditionellen Hau den Lukas sorgt hier nicht Muskelkraft, sondern Elektrizität und Magnetismus für die Beschleunigung des Gewichts. Das Gewicht ist ein Metallzylinder der durch eine Plexiglasröhre geführt wird. An der Plexiglasröhre sind in regelmäßigen Abstand Spulen angebracht, die durch ihre magnetische Wirkung den Zylinder nach oben ziehen können. Oberhalb einer jeden Spule befindet sich eine Lichtschranke, mit deren Hilfe man den Ausschaltzeitpunkt der Spule bestimmen kann, alternativ kann dafür auch die Spannung gemessen werden, die an der Spule abfällt. Diese Spannung ändert sich nämlich, wenn der Eisenkern die Spule betritt, außerdem kann man an ihr ablesen, wann die Spule beginnt, denn Kern abzubremsen.

Auch die Steuerung erfolgt nicht manuell, mittels eines Hammers, sondern mit Hilfe eines Mikrocontrollers, nämlich dem TriCore TC1796 von Infineon. Dieser Mikrocontroller ist ein Mitglied der TriCore-Mikrocontroller Familie und findet hauptsächlich im Automobilbereich Verwendung. Er besitzt einen 32-bit RISC-Kern, zahlreiche I/O-Ports, Timer, A/D-Wandler, serielle Schnittstellen (synchron und asynchron), CAN-Schnittstellen sowie etwa 192 KB internes RAM, 2 MB internes Flash, 1 MB externes RAM und 4 MB externes Flash.

Aufgabenstellung 1

Das primäre Ziel dieses Experiments ist es, eine Steuerung für den Hau-den-Lukas zu entwickeln, das die Kontrolle des Projektils erlaubt. Die Steuerung soll es erlauben, den Eisenkern schrittweise bzw. kontinuierlich den Eisenkern anzuheben, fallen zu lassen oder pendeln zu lassen. Neben den Echtzeitbedingungen, die sich alleine durch die Steuerung des Projektils ergeben (schaltet man eine Spule zu spät ein oder aus, gelingt die Kontrolle des Projektils nicht mehr), ergeben sich noch einige weitere Randbedingungen. So darf eine Spule z.B. nicht länger als 4 Sekunden eingeschaltet sein, weil die hohe Temperatur sonst die Plexiglasröhre zum Schmelzen brächte. Auch darf immer nur eine Spule auf einmal eingeschaltet werden, weil die maximale Stromaufnahme der Schaltung eine gewisse Grenze nicht überschreiten darf.

Gruppengröße: 3 Bearbeiter
Ziele:
  • Eisenkern anheben
  • Eisenkern schrittweise fallen lassen
  • Eisenkern gebremst fallen lassen
  • Eisenkern pendeln lassen

Aufgabenstellung 2

Eine zweite Gruppe soll ein einfaches Bedienpult für den Hau-den-Lukas entwickeln. Voraussetzung für die Bearbeitung dieser Aufgabenstellung ist natürlich, dass eine Gruppe die Aufgabenstellung 1 bearbeitet. Das Bedienpult soll es ermöglichen, zwischen verschiedenen, fest vorgegebenen Abläufen auszuwählen und auch neue Abläufe einzugeben. Wie in vielen realen Systemen gefordert, soll auch dieses Bedienpult eine Not-Aus-Funktion implementieren, d.h. sobald ein bestimmtes Kommando abgesetzt wurde, soll der normale Betrieb unterbrochen werden und in einen sicheren Zustand gezwungen werden. Eine weiter Funktion, die das Bedienpult übernehmen soll, ist eine Überwachungsfunktion und die Anzeige des Zustands des Systems. Sollte im System ein kritischer Zustand erreicht werden, soll auch diese Überwachung einen Not-Aus veranlassen.

Die Realisierung dieses Bedienpults kann selbstverständlich nicht in völliger Isolation erfolgen, sondern muss in Kooperation mit der Aufgabenstellung erfolgen. Man muss beispielsweise gemeinsam eine Lösung finden, wie das Not-Aus-Kommando in der Steuerung behandelt werden soll, oder welche Information man zur Überwachung des Systems benötigt. Das Bedienpult soll über TTCAN/CAN oder die serielle Schnittstelle mit der eigentlichen Steuerung kommunizieren.

Gruppengröße: 3 Bearbeiter
Ziele:
  • Ablauf wechseln
  • neuen Ablauf programmieren
  • Not-Aus
  • Monitoring/Überwachung

Hardware/Software

Betriebssystem:
  • ProOSEK/time
  • eCos
  • PXROS
  • CiAO
Steuerrechner: Infineon TriCore TC1796
Toolchain: TriCore GNU Toolchain
Peripherie:
  • I/O Ports
  • A/D-Wandler
  • Timer
  • CAN/TTCAN
  • serielle Schnittstelle

Bilder

Hau-den-Lukas

Hau den Lukas Hau den Lukas

Bedienpult

Hau den Lukas
  Impressum   Datenschutz Stand: 2009-04-06 14:59   scheler